Hallo André. Du bist nun schon seit 20 Jahren erfolgreich im deutschen Musikbusiness unterwegs. Wann hast du dein Talent zum Singen entdeckt?

Das war schon relativ früh, im Alter zwischen 14 und 15 Jahren, als ich noch zur Schule ging. Allerdings war das Ganze noch nicht so ausgebildet und ausgeprägt wie in den späteren Jahren. Das Talent war da, aber da musste schon noch ordentlich Schule ran.

Stimmt es, dass du von Jean Frankfurter entdeckt wurdest? Wenn ja, wo und wie war das genau?

Ich wurde im Grunde genommen schon von ihm entdeckt. Der Weg zu Jean Frankfurter kam allerdings durch einen Zufall zustande. Bei einem Job, den ich gemacht habe, gab es eine Sekretärin. Die hatte einen Bruder, und dieser Bruder wiederum wohnte in der Nähe von Stuttgart neben Irma Holder. Einer sehr berühmten Texterin, die bereits seit vielen Jahren mit Jean Frankfurter zusammen arbeitete. Und dieser Bruder hat ihr eine Kassette von mir in den Briefkasten gesteckt, und daraufhin kam der Kontakt mit Jean Frankfurter zustande. Irma Holder hat mich angerufen, und dann bin ich sozusagen zu einem gemeinsamen Treffen gefahren. Jean Frankfurter, Irma Holder und ich. Und so kam eins zum anderen.

1996 hast du an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teilgenommen. In den 1990er Jahren galt dieser Wettbewerb als Karriere-Killer, zumindest was die etablierten Künstler in Deutschland angeht. Hat dein Team dich zur Teilnahme am Vorentscheid überreden müssen, oder hast du dieses Angebot eher als große Chance betrachtet?

Das war natürlich eine Riesenchance, weil es trotz allem eine großartige Plattform war, auch wenn es im Jahr zuvor für Deutschland mit nur einem Punkt ziemlich schlecht gelaufen war. Insofern kann es nur eine Herausforderung gewesen sein, es konnte ja nur besser werden, und der habe ich mich natürlich gerne gestellt. Heute, mit Abstand, würde ich sagen, dass es zum Glück „nur“ Platz 2 geworden ist. Deswegen konnte ich mich innerhalb von Deutschland ungestört und ohne Makel entwickeln, als wenn ich gewonnen hätte und nicht nach Oslo hätte fahren dürfen.

Du wurdest, wie bereits erwähnt, damals Zweiter. Hast du dich geärgert so knapp gescheitert zu sein, oder war das dennoch ein großer Erfolg für dich?

Natürlich, in dem Moment, als ich nur Zweiter war, war das so ein gemischtes Gefühl. Auf der einen Seite war da Riesenfreude, auf der anderen Seite hat mich das natürlich geärgert, weil ich gerne die Nummer 1 gewesen wäre. Im Nachgang muss ich aber sagen, war das das Beste, was mir passieren konnte. Der Grand Prix, wie er damals noch hieß, ist so eine wackelige Geschichte. Es kann gut gehen, es kann aber auch schief gehen. Wenn man unter die ersten Zehn kommt ist alles in Ordnung. Wenn man aber hinten landet, so auf Platz 25, kann das eine Karriere echt beenden. Und so war der Platz 2 ja echt gut, weil in dem Jahr Deutschland ja dann gar nicht fahren durfte.Dies war für den Ersten ja dann echt beschämend, und für den Zweiten war es vielleicht ein bisschen so wie ein heimlicher Sieg. Das war dann für mich und meine nationale Karriere in Deutschland extrem gut.

Denkst du, du hättest mit „Jeanny, wach auf“ die Qualifikation für Oslo geschafft?

Das wäre natürlich vermessen zu behaupten, dass es geklappt hätte. Aber natürlich hatte ich das große Glück, dass die Presse das damals so schrieb und den zweiten Platz zum Aufhänger gemacht hat: „Hätte er gewonnen, dann wären wir gefahren, und mit ihm hätten wir gesiegt“. Und das war natürlich für mich national großes Glück.

Nach drei gemeinsamen Alben kam dann die Trennung von Jean Frankfurter. Was waren die Gründe für diesen Schritt?

Na ja, wir haben uns im Grunde genommen sehr oft darüber unterhalten, dass ich eben sehr kreativ bin. Was auch zur damaligen Zeit schon so war als wir noch zusammen gearbeitet haben. Jean Frankfurter hat gespürt, dass mir die Finger so jucken, dass ich selber Songs schreiben will. Irgendwann haben wir uns ernsthaft darüber unterhalten, ob ich eben nicht die Lieder komplett alleine schreiben möchte. Aus dem einfachen Grund um mir nicht im Weg zu stehen und um mir nicht irgendwas zu verbauen, was ich später bereuen könnte. Das war ein unglaublich langer Prozess, und auch sehr schmerzlich, weil wir uns sehr gemocht haben und auch immer noch mögen. Aber ich bin ihm natürlich auch sehr dankbar dafür, dass er mich diesen Weg hat gehen lassen.

Jean Frankfurter ist derzeit extrem erfolgreich mit Helene Fischer. Glaubst du, dass der Schritt der Trennung von ihm im Nachhinein ein Fehler war? Schaut man aus deiner Sicht mit Neid auf den „Branchenkrösus“ Helene Fischer?

Also Neid habe ich grundsätzlich nie empfunden, weil ich zu denen gehöre, die sich grundsätzlich über die Erfolge anderer Künstler sehr freuen können. Weil Jean Frankfurter Helene Fischer zum Megastar gemacht, heißt das noch lange nicht, dass dies mit mir auch so funktioniert hätte. Jeder hat seine eigene Geschichte und seinen eigenen Weg. Und mein Weg war eben dieser. Und wenn man so einen Weg einschlägt und diesen Weg geht, dann steht man eben auch dazu. Es gibt kein: hätte… wenn… Wenn man diesen Pfad so beschreitet, dann kann man nicht 20 Jahre später sagen: „Wäre ich nur mal da geblieben, wäre ich vielleicht… oder hätte ich vielleicht“. Das ist völliger Unsinn, und das kann man nicht abhängig machen von einem Erfolg einer Helene Fischer. Weil das eine ganz andere Geschichte ist und ein ganz anderes „Buch“. Das hat Jean Frankfurter wirklich großartig gemacht mit einer großartigen Künstlerin. Und ich bin eben meinen Weg gegangen, nur ein bisschen anders. Es ist alles in Ordnung so. Genau so hab ich es mir ausgesucht, und genau so ist alles perfekt für mich.

Im Laufe deiner Karriere hast du ziemlich oft die Plattenlabels gewechselt. Von Intercord zu Koch, zu Sony, zu Palm Records und nun bist du bei Telamo unter Vertrag. Wo liegen hier die Gründe? Gingen diese Wechsel von dir aus, oder wurden einfach nur die Angebote der Plattenfirmen besser?

Es gab im Laufe meiner Karriere leider Gottes sehr starke Veränderungen in der Plattenindustrie. Ich bin halt blöderweise immer wieder an Labels geraten, die, kurz nachdem ich unter Vertrag genommen wurde, entweder aufgelöst, umzogen oder zu anderen Labels wurden. Und ich bin da wirklich immer in so einen Sog geraten. Das war so etwas wie ein kleiner Fluch, wogegen ich mich gar nicht wehren konnte. Die Intercord wurde verkauft, bzw. aufgelöst, oder mehr oder weniger zwangsumgelagert auf die Polydor. Dann ging die Polydor weg nach Berlin, da wurden so wieder die ganzen Sachen verschoben. Dann ging es zu Koch Records, dann wurde aus Koch eine andere Firma, und so ging das immer weiter. Und dadurch haben sich so viele Labelwechsel ergeben. Ich glaube, wenn die Intercord durchgehalten hätte, wäre ich da immer noch. Das war eine wahnsinnig tolle Mannschaft.

Wie schwer ist es dir gefallen, dich von deinen langen Haaren zu trennen? Als deine Karriere startete, hattest du eine richtige „Löwenmähne“.

Das war nicht einfach, musste aber sein. Mich hat irgendein weiblicher Fan einmal gefragt, ob ich ihr nicht eine von meinen Locken geben könnte. Das habe ich dann gemacht, und irgendwie hat das dann unter meinen Fans die Runde gemacht, so dass dann ziemlich viele ein persönliches Andenken von mir haben wollten. Und irgendwann sah das dann nicht mehr sehr schön aus, so dass ich mich dann für die kürzeren Haare entschieden habe, bzw. entscheiden musste.

Du arbeitest seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit Claudia Jung und ihrem Ehemann und Produzenten Hans Singer zusammen. Was zeichnet diese Zusammenarbeit besonders aus? Was schätzt du an ihr, bzw. an den beiden?

Erstmal ist Claudia für mich eine der größten Schlagersängerinnen und Interpreten, die wir in diesem Land haben. Sie hat wahnsinnige Erfolge gefeiert und feiert sie immer noch. Und dann ist es eben so, dass es nicht selbstverständlich oder allgegenwärtig ist, dass eine Künstlerin mit dem Namen einer Claudia Jung zu mir kommt und sagt: „André, möchtest du nicht meine Alben schreiben?“. Da steckt schon sehr viel Vertrauen dahinter und auch eine Wertschätzung meiner Arbeit gegenüber. Das schätze ich wirklich sehr, weil das in unserer Branche eher selten passiert, und dafür bin ich ihr und Hans sehr dankbar.

Ist es leichter, Lieder für andere Künstler zu schreiben als für dich selber?

Das kann man so pauschal nicht sagen. Man kann auch nicht sagen, es ist leicht oder schwer einen Song zu schreiben. Es ist so, dass der Song entsteht eben so gut wie die Stimmung ist, oder eben wie schlecht die Stimmung ist. Leicht und schwer gibt es da sicher nicht. Wenn ich merke, ich habe keinen Zugang um Lieder zu schreiben, wenn es mir schwer fällt, dann lasse ich es eben besser. Dann muss man eben weggehen vom Klavier und es gut sein lassen. Dann schreib ich halt morgen wieder. Man kann sich auch nicht hinsetzen und drauf los schreiben. Das passiert genau dann, wenn man gar nicht damit rechnet.

Würdest du dich als sehr emotionalen Typ beschreiben? Mich berührt es sehr, wenn du singst. Du singst mit unglaublich viel Gefühl.

Ja, das stimmt. Ich bin sehr emotional, ein sehr gefühlsbetonter Mensch. Ich habe natürlich auch eine rationale Seite, eine konsequente Seite. Aber grundsätzlich ist schon mein Wesen sehr emotional geprägt. Und für mich ist singen eben ein Ausdruck der Gefühle, Gefühle zu zeigen. Und für mich macht singen nur Sinn, wenn ich mich dabei komplett verausgabe. Jedes Gefühl, das ich singe, muss ich zu 100 % erleben, wenn ich es singe. Und dadurch ergibt sich natürlich diese Art meines Gesangs. Einfach nur „lalala“ machen, und was „raus plappern“, nur damit es draußen ist, ist nicht so mein Ding. Das ist immer die vollste Hingabe bis zur totalen Erschöpfung.

Woher nimmst du deine Inspiration Texte zu schreiben? Sind diese aus deinem Leben gegriffen?

Meistens ja. Meistens sind es Dinge, die man im Leben erlebt hat, oder sich vorstellt. Es sind ja auch Fiktionen dabei. Vielleicht sind es auch Träume oder Wünsche. Ich arbeite ja auch mit meinen Textdichtern so eng zusammen, dass ich ihnen die Geschichten aus meinem Leben erzähle, die mir wichtig sind. Die mir Angst machen, die mich geprägt haben, oder vielleicht auch mal in eine Niederlage gezwungen haben. Und daraus werden dann die Themen gebildet und die Worte geformt.

Wie schwer ist es als Schlagersänger von der Musik zu leben? Die Branche hat sich ja in den letzten 20 Jahren sehr stark verändert.

Das kommt immer darauf an, auf welchem Niveau man ansetzt. Wir Sänger unterhalten uns darüber auch sehr oft, und ich glaube, dass der Großteil der Künstler nicht am Hungertuch nagen muss. Da steht die Frage im Raum, aus welchem Blickwinkel setzt man da an? Ich kann ganz unten anfangen, bei einer Frau die im Supermarkt an der Kasse arbeitet, da sollte ich meinen Mund nicht eine Sekunde aufmachen, das wäre peinlich. Und wenn ich davon ausgehe, kann ich sagen, lebe ich hervorragend mit etwas weniger Kuchen, als das noch vor zehn oder 15 Jahren der Fall war. Und wenn ich mein Leben betrachte, was ich habe, und wie ich mir meine Tage einteilen kann. Dass ich mir morgens überlegen kann wann ich aufstehe, dass ich mir meinen Alltag einteilen kann. Ich bin relativ frei bin von Dingen, die man mir vorschreibt. Da kann ich das Wort „schwer“ nicht sehen oder erkennen. Ich will auch nicht sagen: „Also vor zehn Jahren habe ich noch 50.000 Euro für einen Auftritt gekriegt“, also jetzt nicht ich, das ist fiktiv, „und jetzt krieg ich nur noch 15.000 Euro“. Es gibt einige, die jammern rum, dass sie „nur noch“ 15.000 Euro kriegen. Aber entschuldige bitte, wer bekommt 15.000 Euro für einen Auftritt. Da muss eine „arme“ Frau an der Kasse ein halbes Jahr für arbeiten. Also schwer ist es, glaube ich, dann, wenn wir für unsere Arbeit gar nichts mehr bekommen. Dann können wir anfangen zu jammern, aber davon sind wir noch Lichtjahre weit entfernt.

Wie sieht dein Familienleben aus? Bist du verheiratet, wie lässt sich der Beruf des Künstlers damit vereinbaren?

Also ich bin nicht verheiratet, ich lebe aber in einer Beziehung. Das ist sicher ein anderer Beziehungsalltag, als der in „normalen“ Beziehungsverhältnissen. Das ist ganz klar, weil dies der Beruf des Künstlers mit sich bringt. Ich habe eben einfach einen ganz anderen Alltag. Dass ich einen anderen Zeitablauf habe und viel unterwegs ist. Da gehört sehr viel Vertrauen dazu. Aber letztendlich ist das für uns Normalität.

2006 hast du mit Annette Heick, der Tochter des berühmten Textdichters Keld Heick, das Duett „Ich würde für dich sterben“ für dein Album „Auf dich und mich“ aufgenommen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Das war eigentlich ein Zufall. Ich habe ja zwischendurch mit Thorsten Brötzmann, der Produzent dieses Albums, zusammen gearbeitet. Thorsten Brötzmann hat Annette Heick produziert, und ich war zufällig an diesem Tag im Studio. Ich bin gerade am Studio vorbei, da lief eine Aufnahmesession. Ich habe Annettes Stimme gehört, und es war wirklich außergewöhnlich wie sie gesungen hat. Da habe ich wirklich draußen staunend an der Scheibe gestanden. Als dann die Aufnahme vorbei war, bin ich ins Studio gegangen, und habe gefragt: „Wer ist das, wo kommt die her?“. Und dann bin ich rein ins Studio, bin auf sie zugegangen, und habe gesagt: „Sie haben so eine wunderbare Stimme, mit ihnen möchte ich ein Duett singen“. Und dann hat sie gesagt: „Ja, warum denn nicht“. Und so kam es zustande, dass wir das dann gemacht haben. Das war wirklich ein sehr schöner Song.

Du bist in der ehemaligen DDR groß geworden. Wie hast du deine Jugend verbracht? Wie hat dich diese Zeit geprägt?

Na ja, also wahrscheinlich glücklich. Oder eben sehr werteorientiert. Natürlich hatten wir kein tolles System. Vieles an dem System hat gekrankt. Aber das System hat halt viele Dinge hervorgebracht, die sehr gut waren. Der Familienzusammenhalt war sehr ausgeprägt. Wir waren füreinander da. Man hat sich viel selber erschaffen müssen, und wusste das auch sehr zu schätzen. Dadurch, dass es eben nicht alles gab, und man auch nicht alles bekommen konnte, hat man eben nicht alles gleich blindlinks in die Ecke geschmissen und hat es nicht lieblos behandelt. Das was nicht da war, hat ich mir halt mit Opa gebastelt. Und wenn kein Baukasten da war, dann hat mir mein Opa eben den Baukasten zusammen gesägt. Das macht ein Großteil meiner Persönlichkeit aus, die einfach sehr kreativ ist. Und nicht nur musikalisch, sondern das geht eben auch handwerklich zu Hause weiter wenn ich mir zum Beispiel eine Küche kaufe. Dann wird die eben nicht gekauft, und von irgendeiner Firma aufgebaut, sondern ich mach das selbst. Und das macht Spaß. So kann man sich auch immer wieder erden und auf den Boden der Tatsachen zurückversetzen und weiß halt, wo man herkommt. Und dass die Bühne und das ganze Showgeschäft natürlich alles toll ist und viel Spaß macht, aber eben nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sondern dass es viele andere Dinge noch gibt, die man im Leben tun kann.

Deine Lieder sind sehr lebensnah und haben auch schon, meiner Ansicht nach, sehr vielen Menschen in schweren Situationen geholfen. „Endlich wieder ich“ ist einer der Titel, der mich sehr berührt und mir über eine sehr schwere Zeit hinweg geholfen hat.

Das freut mich sehr. Dies höre ich sehr oft, und was, anknüpfend an die vorherige Frage, auch eine Art „Lohn“ ist. Wir Künstler machen das ja nicht, nur um Geld zu verdienen. Dies ist etwas, dass du als Sänger mitnehmen kannst. Dass du merkst, dass du Menschen berührst. Oder dass du Menschen etwas mitgibst, so wie in deinem Fall, ich dich dadurch in deinem Leben begleiten darf. Das ist wie auf meinem neuen Album mit dem Titel „Nichts bleibt (so wie es ist)“, wo sich die Menschen einfach melden, und sagen: „Wenn ich morgens aufstehe, ich habe so eine Scheißlaune, weil ich keinen Bock habe in diesen verregneten, vermiesten Tag zu gehen, dann schmeiß ich mir „Nichts bleibt“ im Auto rein und komme relativ glücklich im Job an“. Und das sind eben solche Momente, wo ich denke: „wow, geil“. Das behältst du eben so für dein Leben, und so einen Song wie „Endlich wieder ich“, ist etwas, das uns allen im Leben passieren kann. Wir kommen alle mal in so Situationen, wie „Scheiße, ich bin einen Umweg gegangen“, oder „das war jetzt vielleicht nicht so geil“, oder „ich hab mich von diesen Deppen da überreden lassen, und hab irgendwas gemacht, was ich gar nicht machen wollte, und jetzt hab ich einen harten Weg wieder zurück zu mir“. Aber es ist ja im Leben so, das es Aufs und Abs gibt, und wir uns in den Abs meistens neu finden und neu entdecken und da meistens erst wieder gut werden. Und in den erfolgreichen Phasen unseres Lebens sind wir ja meistens gar nicht so dolle.

Singst du eigentlich noch oft und gerne „Jeanny, wach auf“?

(Lacht und singt) Gucken schon alle komisch… Was singt der 44 Jahre alte Knacker über die 16jährige Jeanny. Das ist heute manchmal so bei den Veranstaltungen, dass ich mir denke, hoffentlich kommt danach nicht die Sitte und führt mich ab. Aber ich habe mit Peter Maffay mal drüber gesprochen. Er hat gesagt, ich sing es auch noch: „Ich war 17, und sie 31“. Insofern kann ich es immer noch vertreten.

Vielen Dank für deine sehr offenen und berührende Worte und weiterhin ganz viel Erfolg.